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Welches Bild bietet Deutschland seit dem
Schicksalsjahr
1989? Hier sind es gleich über hundert meist
großformatige Fotos, die mal pracht- und eindrucksvoll, mal
erschreckend oder
belustigend zeigen, was sich in jenen zwei Jahrzehnten im Osten
Deutschlands
änderte – oder blieb. Die Blickwinkel sind hier weit und dort skurril,
gelegentlich
auch verstörend.
Der Schriftsteller und Kolumnist
Matthias Biskupek (geb.
1950) hat zu jedem Jahr eine kurze Geschichte geschrieben, schlicht
dokumentierend
oder freundlich erinnernd, immer mal wieder auch polemisch-sarkastisch.
Was
hatte es mit der Treuhand auf sich und woher kam plötzlich eine
Kanzlerin? Was
machten einst Mächtige und wo hausten Glücksritter? Welche Vorhaben
wurden in
den Sand gesetzt und wann feierten Künstler aus Deutschland
internationale
Triumphe? Gab es den ostdeutschen David, der den westdeutschen Goliath
schluckte?
Es sind die hässlichen Deutschen zu
sehen und jene
Sternchen, die in den gesamtdeutschen Unterhaltungshimmel aufstiegen.
Das Jahr
1994 hingegen, als die Russen abzogen, könnte man als das wirkliche
Ende des
Krieges bezeichnen. Doch wie kam das Glück des richtigen Geldes 1990
nach
Sachsen und Mecklenburg, um gut elf Jahre später mit dem Euro zu
entschwinden?
Auch in den kurzen und sehr kurzen
Bildunterschriften blitzen
Geschichten auf: pointiert, trocken, hintergründig. Der Wanderer durch
diese
Bild-Text-Ausstellung wird nicht umhin kommen, seine eigenen
Geschichten
hinzuzufügen.
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