Er ist einer der Raren in der deutschen schriftstellernden Landschaft: ein Satiriker. Er ist einer der weniger Raren: ein Thüringer, ein bisschen auch Berliner. Vielleicht im Wald zu Hause, aber nicht hinterwäldlerisch, sondern hat die Welt im Blick. Was nicht ausschließt, dass er sich in Rede und Schrift bevorzugt Nahe und Nähe vornimmt, Geburtstagskinder, Preisträger, das Ossiland. Und drittens ist Biskupek Artist: in der Art, Worte zu setzen, ein Schreibkünstler, ohne Künstelei. Auch ohne Kalauerei. Obwohl der Band mit Texten der letzten rund zehn Jahre "Lob des Kalauers" heißt. Der Buchtitel lenkt zum warmtönenden Lied auf den 80. von Hansgeorg Stengel.
Aber was heißt Buch? Mattschwarze Pappdeckel, handgeklebtes Titeletikett, weinroter Vorsatz, gelblich-edles Papier, Fadenheftung und Lesefaden – edel aufgemachte, aufbewahrte, geronnene Zeit. Was sich womöglich verflüchtigt hätte, unsichtbar geworden wäre im Auf- und Abblenden der Jahre, jetzt ist es wiederzulesen. Obwohl in Jackentaschenformat, steckt man's nicht einfach weg. Auch nicht, was Biskupek zu sagen hat. Seien es die frischen Überlegungen zur noch immer frischen Frage: "»Gibt es einen spezifischen Ost-Patriotismus?", die Erinnerungen aus DDR-Zeiten und Aktuelles aus vereint-deutscher Praxis in flottem Stand- und Spielbeinwechsel bieten. Sei es die leicht-sinnige Vergnüglichkeit über seinen Schreibkollegen und legendären "spitzen Zeichenstift" Harald Kretzschmar. Oder der schillernde Aufsatz für eine Rede vor Schiller-Schülern. Alles so Merkwürdigkeiten.